Kreisgruppe Kiel

spezielle Umweltaspekte

Stickoxide und Feinstaub in Kiel

Stickoxide werden in Kiel an einer Hintergrundmessstation (Bremerskamp, vormals Max Planck Straße) und an zwei Verkehrsmessstationen gemessen (Bahnhofstraße, (Bild oben) sowie Theodor-Heuss-Ring, (Bild unten). Die Messwerte liegen seit Jahren über den zulässigen EU-Grenzwerten von 40 µg/m³ Luft im Jahresmittel. Stickoxide führen zu einer zunahme von Herz-Kreislauf- sowie Lungenerkrankungen. Deutschlandweit wird mit etwa 3000 Todesfällen im Jahr zusätzlich gerechnet. Am Theodor-Heuss-Ring werden seit Beginn der Messungen 2012 mit 63 µg/m³ im Mittel der letzten Jahre gemessen. Damit liegt dieser Messplatz an fünftschlechtester Stelle in Deutschland. Als Reaktionauf die Werte der Bahnhofsstraße wurde 2009 durch das Land ein Luftreinhalteplan erstellt, der aber nur passager zum Unterschreiten der Werte führte. Aktuell wird der Luftreinhalteplan fortgeschrieben (und sucht händeringend nach Lösungsmöglichkeiten am Theodor-Heuss-Ring. Aktuell (9/17) ist mit einer Klage der Umwelthilfe zu rechnen.

Sicherlich sind die Werte der deutlichen Zunahme des Dieselprivatverkehrs sowie dem zunehmenden LKW-Verkehr geschuldet. Somit ist der Hinweis der Verwaltung auf gesamtdeutsch zu treffende Maßnahmen, gerade auch im Bezug auf das Dieselskandal, korrekt. Umgekehrt muss aber festgestellt werden, dass die Stadt Kiel es über die Jahre versäumt hat, ein Verkehrskonzept zu erstellen, das seinen Namen verdient. Schließlich ist der Theodor-Heuss-Ring ja auch massiv lärmbelastet und wird seit Jahren im Lärmaktionsplan der Stadt mitbetrachtet.

Feinstaub wird in Kiel an der Bahnhofstraße und am Bremerskamp gemessen. 35 Tage im Jahr darf der Grenzwert von 50 µg/m³ überschritten werden; dies geschieht an der Bahnhofstraße. Dort sind die Verursacher neben dem motosierten Straßenverkehr auch die großen Schiffe im Kieler Hafen. Die Gesundheitsauswirkungen sind ähnlich wie bei Stickoxiden. Messstationen in der Nähe der Schleusen oder der Fähranleger gibt es nicht. Eine Landstromversorgung könnte hier erhebliche Abhilfe schaffen.

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Lärm

Lärm ist eine in weiten Teilen Kiels vorherrschende Umweltbelastung. Als Problem wurde dies von der EU erkannt und die Stadt verpflichte, einen Lärmaktionsplan zu erstellen. Dieser wurde erstmals 2008 erstellt und im Jahre 2014 fortgeschrieben. Der aktuelle Lärmaktionsplan sieht neben einer Vielzahl von kleineren Maßnahmen zur Förderung des nicht motorisierten Verkehrs unter anderem die Festlegung von sogenannten "ruhigen Gebieten". Dies sind u.a. das geplante L(andschafts)S(chutz)G(ebiet) "Suchsdorf, Schewartenbek und Umgebung", was im aktuellen Wohnbauflächenatlas als Wohnbaufläche ausgewiesen ist sowie das geplante LSG "Kronsburger Gehölz", an dessem Rand laut Bundesverkehrswegeplan die "Südspange Gaarden" längsgeführt werden soll. (Beides war zum Zeitpunkt unserer Stellungnahme noch nicht bekannt)

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