Kreisgruppe Kiel

Neue Sichtachsen wieder zupflanzen!

04. Februar 2021

Keine Vorteile für Krieger durch Zerstörungen...

Presseerklärung der Kreisgruppe

Neue Sichtachsen wieder zupflanzen!
Die durch die  Gartenbaufirma auf dem Prüner Schlag unsachmäß durchgeführten Pflegemaßnahmen finden sich durchgängig auf der gesamten Ausgleichsfläche. Dabei sind Hecken auf 60-120m Höhe gekürzt worden, Buschwerk gerodet, Bäume gefällt worden. Ein erheblicher zusätzlicher Schaden ist durch das Anhäufen von großen, mehreren Meter hohen Mieten erfolgt. Diese wurden mit schwerem Gefährt zusammengeschoben und dann mit entsprechend großen Lastern abtransportiert. Aufgrund der Menge an Material hat dieser Abtransport mehrere Tage gebraucht.

Folgende, für den Investor nützliche Nebeneffekte sind dadurch entstanden:

(1) Es gibt eine erhebliche Zahl von neuen Sichtachsen: Im Bereich des Westrings ist sämtliches, das Planungsgebiet begrenzendes Schutzgrün unterhalb der verbliebenen Bäume entfernt worden. Dadurch dürfte ab Eröffnung nicht nur wie vorher der Baukörper sondern insbesondere auch die Parkplätze und Aktivitäten dort gut sichtbar werden. Geplant war diese Sichtbarkeit nur für den Einfahrtsbereich über eine Strecke von ca 100m. Darüber hinaus wurden durch die o.g. Tätigkeiten neue Sichtachsen vom Hasseldiesksdammer Weg aus geschaffen. Die grüne Begrenzung zur Straße wurde an einer Stelle über ca 10m komplett entfernt, in Richtung Baufeld wurde die Sichtachse freigeräumt.

(2) Die Fläche zwischen Gewerbegebiet, d.h. Parkplätzen und Möbelmärkten hat keine räumliche Trennung mehr durch Hecken. Die Ausgleichsflächen könnten als Parklandschaft zur Mitnutzung , z.B. Picknicken nach dem Einkauf einladen. Genau dies ist aber nicht geplant und im B-Plan entsprechend festgelegt. Dort heisst es: In den Ausgleichsflächen  müssen antropogene Störungen weitestgehend ausgeschlossen werden (Hinweis 3.2)

Im Anhang dazu Fotodokumentation

Folglich ist es nach Ansicht des BUND unbedingt erforderlich, folgende Maßnahmen zu fordern:

(1) Das Schutzgrün am Westring muss mittels Neupflanzungen von großen Büschen wiederhergestellt werden. Die Lücke im Straßenbegleitgrün am Haseldiesksdammer Weg muss geschlosen werden. "Nachpflanzungen bzw Ausgleich von gefällten Bäumen müssen so gepflanzt werden, dass die entstanden Sichtachsen geschlossen werden", so Christian Herold von der BUND-Kreisgruppe.  Eine entsprechende Größe des Baumes muss gewählt werden.

(2) Das Gewerbegebiet muss dauerhaft umzäunt werden. Ein Zugang vom Parkplatz/Möbelmarktzentrum muss ausgesschlossen werden. Zerstörte Hecken und Knicks (an der ehemaligen  Zufahrt zur Schützengilde) müssen wieder hergestellt werden.

Bei diesen Forderungen handelt es sich nicht um einen 1:1 Ersatz für die herbeigeführten Schäden. Da die Funktion der Ausgleichsfläche deutlich verringert wurde und so die fortgesetzte ökologische Funktion nicht innerhalb dieses Jahres wieder herstellbar ist, ist eine Vergrößerung der Ausgleichsflächen vor Ort zu fordern. Dies wäre z.B. sinnvoll durch eine Verschiebung des Scontomarktes nach Osten, wofür ein Teil der Parkplätze auf Parkpaletten umziehen müssten. Die daduch frei gewordene Fläche könnte der Ausgleichsfläche im Westen zugeschlagen werden.

"Die Ausgleichflächen dürfen nicht als grüner Teil des Gewerbegebietes mitgenutzt werden. Es muss klar sein, dass sie vorrangig eine ökologische Funktion haben anstelle der Kleingärten, die durch Kriegers Bauvorhaben zerstört wurden", so Ulrike Hunold , ebenfalls BUND. "Ein vernünftiger Ersatz für den jetzt entstandenen Schaden in den Ausgleichsflächen wäre eine Verkleinerung der Versiegelungsfläche durch Teilverzicht auf ebenerdige Parkplätze durch Schaffung von Parkdecks."

 

Zur Übersicht