Presseerklärung vom 31.7.18, 33°C um 16 Uhr
Mehr Grün in die Stadt - Klimaanpassungsstrategie für Kiel
Die aktuelle Hitzewelle macht es deutlich: Auch in Kiel sind die Menschen nicht vor hohen Temperaturen gefeit - und allen Experten zufolge werden solche Ereignisse in Zukunft häufiger auftreten.
In den Neubaugebieten der Feuerwache und des Schlossquartiers steht die Hitze, während wenige Meter weiter unter dem Schatten der großen Bäume an der Nikolai-Kirche das Klima erträglicher scheint.
„Wir brauchen aus Klimaschutzgründen mehr Bäume in der Innenstadt“, fordert daher Ulrike Hunold von der BUND-Kreisgruppe.
Doch momentan ist der Trend ein anderer: Für das neue Parkhaus an der Sparkassenarena sollen insgesamt 4 große Bäume gefällt werden, 3 Roßkastanien und 1 Winterlinde. In einem dem BUND vorliegenden Schreiben des Stadtplanungsamtes an den Ortsbeirat Mitte heißt es dazu: „Das zuständige Grünflächenamt hat jedoch festgestellt, dass es aufgrund der hohen Nachfrage generell schwierig ist, Ersatzstandorte im Stadtraum zu finden. Insbesondere im Bereich „Mitte“ stehen momentan keine Baumersatzstandorte zur Verfügung."
"Die weitere Entgrünung der Innenstadt muss ein Ende finden“, so Ulrike Hunold.
„Es geht um die Lebensqualität für die Bewohner*innen und nicht um die Weiterentwicklung der autogerechten Stadt.“
Dies ist nicht nur die Meinung der Umweltschutzverbände Kiels, sondern war auch durchgängiger Tenor der Vorträge während der Baukulturwerkstatt der Stiftung Baukultur in Kiel Anfang Juli. Doch rund um den Exer herrscht noch das Klima des letzten (autogerechten) Jahrhunderts.